Die Stadtspaziergänge
Hamburg ist eine Stadt mit vielen Gesichtern: Hafenstadt, Weltstadt, Handelsstadt, Medienstadt,
Bürgerstadt, eine bunte Stadt mit vielen Migranten und mit einer hohen Dynamik, die im Wandel des mit
dem Hafen und der Seefahrt verbundenen Dienstleistungs- und Industriesektor ebenso sichtbar wird, wie
in seiner Architektur. In Hamburg gibt es viel zu sehen und so manches zu hören. Für die Gäste der
„Lernstatt Demokratie“ haben wir dabei ein interessantes Programm ausgesucht, das natürlich
Schwerpunkte setzt: In der Geschichte der Stadt vom frühen Mittelalter bis heute, im Stadtteil Altona-
Ottensen – in dem wir zu Gast sind – im Hamburger Michel und in St. Nicolai: zwei der großen Kirchen
der Stadt und zugleich der Wahrzeichen, die das Antlitz Hamburgs wesentlich prägen.
1. Von Störtebeker zur Sturmflut.
Ein Spaziergang durch Hamburgs Geschichte (MBS)
Schüler der Klasse E10 der Max-Brauer-Schule bieten eine Wanderung durch Hamburgs Innenstadt an,
von einem spannenden historischen Ort zum anderen. Wo war die erste Burg, nach der Hamburg
benannt wurde? Wo wurde Störtebeker geköpft? Wie entwickelte sich Hamburgs Hafen und wie hoch
waren die fürchterlichen Sturmfluten? Hier können wir zu Fuß und mit Bildern und kleinen Vorträgen
innerhalb von zwei Stunden das Spannendste aus der Geschichte der Freien und Hansestadt Hamburg
erfahren.
2. Stadtteilarchiv Ottensen: Altes Eisen, Lofts und Caipirinha ( zwei Gruppen)
Dieser Spaziergang bietet eine Entdeckungsreise durch die Geschichte und die Gegenwart eines beliebten
Hamburger Szeneviertels. In modernisierten Fabrikarealen der ehemals den Stadtteil prägenden
Metallindustrie haben heute Designer, Filmer, Firmen der "New Economy", aber auch Restaurants, Bars,
Kinos und Theater ihren Platz gefunden. Diese "Neuen Fabrikanten" haben der alten Industriestadt
Ottensen ein neues Gesicht gegeben und ein Flair geschaffen, das neue Bewohner und Besucher in das
Viertel zieht. Dennoch sind viele Spuren und versteckte Orte zu entdecken, an denen die industrielle
Vergangenheit lebendig wird.
3. Das Geheimnis des Michel (Architekt Jochen Reinig)
Den hoch aufgerichteten Turm des Hamburger Michel sehen die Seeleute zuerst, wenn sie auf der Elbe
in den Hamburger Hafen kommen. Der Turm gilt daher schon seit Jahrhunderten als Wahrzeichen der
Stadt. Aber auch als Bauwerk und Architekturdenkmal ist die mit 2.500 Sitzplätzen größte Kirche
Hamburgs eine Attraktion. Jährlich besuchen deshalb über eine Million Menschen die Kirche, den Turm
und das Gruftgewölbe. Besonders beeindruckt sind die Besucher immer wieder von der Schönheit des
Kirchenraums im Stil des "Norddeutschen Barock". Von der in 82 Meter Höhe gelegenen
Aussichtsplattform des Turmes, die man bequem mit dem Fahrstuhl erreichen kann, hat man einen
herrlichen Blick über Stadt und Hafen. Wir werden bei diesem Stadtspaziergang geführt von Herrn
Reinig, dem Architekten der letzten umfassenden Restauration der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis,
und werden viel über den Bau, seine Tradition und Kultur erfahren können.
4. Gedenkstätte und Aussichtsplattform St. Nikolai (Ivar Buterfas)
Seit dem 30. Juli 2005 hat das „Mahnmal gegen Krieg und Gewalt“, die seit dem Bombardement des 2.
Weltkriegs als Ruine verbliebene neogotische Kirche St. Nicolai, einen gläsernen Lift und eröffnet dem
Besucher damit vielfältige Perspektiven: Auf Stadt und Hafen von Hamburg, aber auch auf das
Gedenken und Erinnern an die vernichtende Spur, die der 2. Weltkrieg – ausgelöst durch den deutschen
Nationalsozialismus – in Deutschland und Europa hinterlassen hat. Der „Gläserne Lift“ ist dem
Engagement und den Spenden von Ivar Buterfas – selbst ein Opfer der Judenverfolgung dieser Zeit – zu
verdanken, der unseren Stadtspaziergang anleiten wird und zu St. Nicolai und seiner Bedeutung als
Kirche und Mahnmal für den Frieden umfassend Auskunft geben kann.
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01.06.2006 (MF)