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Der Kulturabend: BigBand der Schule und Christoph Siebers brillantes Kabarett

Demokratie mal anders: Die jazzigen Klänge hallen durch die Aula, ein großer brilletragender Mann jagt durch die voll besetzten Stuhlreihen nach vorn auf die Bühne - der Kulturabend der Friedensschule begeisterte im Rahmen der Lernstatt Demokratie mit Musik und Kabarett.

Nicht nur Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lernstatt, auch zahlreiche weitere Interessierte fanden sich am Donnerstagabend in der Aula der Friedensschule ein, um in den Genuss eines der Höhepunkte des diesjährigen Programms zu kommen.

Zu Beginn brachte die Big Band der Schule die Gäste kräftig in Stimmung. Die im Schuljahr 1983/1984 gegründete Band, die sich bis heute zu einem profilierten Ensemble entwickelt hat, probt wöchentlich unter Leitung von Dieter Niermann. Die Mühe zahlte sich aus: Die Band verzauberte das Publikum mit einem breiten Spektrum von Stücken des klassischen BigBand-Swing. Ein verlässlicher Bass-Beat bei der Rhythm-Section und homogene Bläsergruppen beim Blech und in den Saxophonen erklingen. Zudem bekommt man souveräne Improvisationen bei den Satzführern zu hören und - zeitgemäß an der Friedensschule - durchaus auch modernen Kompositionen. Die Schülerband setzte gleich ein erstes Highlight an diesem Abend.

Doch prompt trat auch schon der besagte Mann hervor in die Menge: Der aus Köln angereiste Christoph Sieber legte mit seinem politisch-satirischen Kabarettprogramm „Sie haben mich verdient“ gleich richtig los, die Gäste waren von der ersten Minute an gefesselt. Mit einem bunten Repertoire an Themen und Gefühlen wusste der Kabarettist die Zuschauerinnen und Zuschauer zu beeindrucken. Da waren mal Erdnusspackungen, die alles enthalten, nur keine Nüsse; da konnte man sinnigen Betrachtungen zur Fußball-EM folgen und versteht jetzt auch, warum das Grün vor dem Torwart-As Olli Kahn nurmehr so spärlich ist. Das Kahn als Wiederkäuer erkennbar wird, kann Christoph Sieber dank seiner souveränen Körpersprache und seiner glänzenden Pantomimik so gut illustrieren, dass man sich fragt, warum man darauf nicht schon selbst gekommen ist! Kochshows und geschlechterspezifische Toilettenforschung folgen rasant in Sieber amüsantem Monolog, der doch nie ein Monolog blieb. Denn immer wieder gelang es ihm, die subtilen und genauen Beobachtungen und die damit verbundenen Themen nicht nur in Bezug zur Politik zu setzen, sondern auch das Publikum in diese mit einzubinden. Besonders die Schülerinnen und Schüler erfreuten sich an den Lehrerkarikaturen, die er gerne in sein Programm einfließen ließ. Ebenso begeistert zeigten sie sich von den Breakdance-Einlagen, die von HipHop-Sound begleitet wurden. Neben den sprachlichen Anekdoten fanden die Erwachsenen dagegen an den pantomimischen Einlagen Gefallen: Christoph Sieber hat vier Jahre Pantomime studiert und präsentierte sein Können in vollem Umfang.

Die Licht- und Ton-AG setzte das Programm professionell in Szene und auch die Projektausstellung rund um das Publikum herum bot optischen Genuss.

Christoph Sieber äußerte sich zufrieden über den gelungenen Abend: „Politisches Kabarett ist ein wichtiger Beitrag zur Demokratie – es bringt gute Stimmung und diese wiederum Hoffnung.“ Sein Programm biete neben dem Anreiz zum Nachdenken ebenso Visionen, wie man Leben könnte – „Auch wir hatten ihn verdient.“ (Nadine Vietmeier, Friedensschule Münster unter Mitarbeit von Wolfgang Beutel)


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18.06.2008 (MF)

 
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