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Workshop 10 | Bericht

"Mut, Kreativität und Schlagfertigkeit – miteinander improvisieren"

"5, 4, 3, 2, 1, los !" Die Bühne ist eröffnet, die Schauspieler nehmen Position ein, denn der Startschuss ist gefallen. Vier Workshopteilnehmer stehen mit den Gesicht zum Publikum in einer Reihe, vor ihnen in der Hocke Andreas Schulze, derjenige, der uns gezeigt hat, wie das funktioniert!

Kurz zuvor hat das Publikum spontan Stichworte, Handlungsanlässe, Ideen dafür geliefert, die in der zu improvisierenden Geschichte vorkommen sollen. "Was ist Demokratie – Keine Ahnung" ist der Titel und eine Raubkatze und eine Mütze sollen mehr oder weniger eine Rolle darin spielen.

Aus dem Stegreif wird dann die Geschichte erzählt, die davon lebt, dass jeder Schauspieler jederzeit zu Wort kommen kann und die Aufgabe hat, den angefangenen Satz oder Gedanken des Gegenüber oder der Mitspieler zu vervollständigen. Durch Schnipsen und eine einfache Handbewegung entscheidet Andreas, der hier eine moderierende Funktion hat, wer als nächstes an der Reihe ist. Mittendrin wird kurz unterbrochen, denn nun werden vier Emotionen gesucht. Ein Darsteller ist von nun an wütend, ein anderer traurig, glücklich oder aufgedreht. In dieser Gefühlslage sollen sie jetzt die Geschichte weiterführen. Durch den ständigen Wechsel entsteht live auf der Bühne eine lustige Story, die die Zuschauer zum Klatschen und vor allem zum Lachen bewegt.

Applaus vollendet diese Kurzszene und ohne Zögern wechselt die Besetzung der Schauspieler. Zwei andere Workshopteilnehmerinnen treten auf, um eine "Rede mit fremden Händen" zu halten. Andreas Schulze erklärt kurz, wie es geht und erfragt einen Beruf und ein Thema. Jemand ruft "Maurer", ein anderer wünscht sich etwas über "Das Angstverhalten von Ameisen" zu hören - einverstanden! Die Darstellerinnen stehen dicht hintereinander, die Vordere versteckt ihre Arme hinter ihrem Rücken, dafür tauchen jedoch die der Hinteren auf – aus zwei Personen wird praktisch eine. Die Rede beginnt. Erst ist alles recht natürlich, doch kurz darauf scheint es so, als ob sich die Arme selbstständig machten. Die "Maurerin" spricht von ängstlichen Ameisen, ihre Hände jedoch, fahren hektisch durch die eigenen Haare oder kratzen wie verrückt im eigenen Gesicht herum. Irgendetwas stimmt da nicht, will man meinen, doch das Publikum lacht.

Das Ziel ist erreicht

Den Zuschauern hat gefallen, was sie gesehen haben. Am Freitagvormittag wurde zwar alles improvisiert, doch das heißt nicht, dass am Donnerstag, dem Workshop-Tag, nicht so einiges gelernt und gemacht wurde. 14 Teilnehmer haben sich für den Workshop 10 mit dem Titel "Mut, Kreativität, Schlagfertigkeit – miteinander improvisieren" entschieden. Am Anfang haben wir uns vorgestellt und Wünsche geäußert, die wir hinsichtlich des Workshops hatten. Viele wollten mehr über das Theater und die Improvisation erfahren. Im Vordergrund stand jedoch eindeutig der Spaß! Nach einigen allgemeinen Grundsätzen des Impro-Theaters, wie zum Beispiel, dass Mut mit das Wichtigste ist; oder, dass der erste Gedanke, die erste Assoziation die richtige ist, haben wir auch schon losgelegt mit ersten Lockerungsübungen. Wir haben die Stimme und unseren Körper aufgewärmt, wir sind unter anderem im Raum umher gegangen und haben auf ein Zeichen spontan eine Tätigkeit dargestellt. Es war egal, ob nun jemand "Springseil gesprungen" ist oder "gebügelt" hat, unserer Fantasie konnten wir freien Lauf lassen. Bis zur Mittagspause um zwölf Uhr haben wir verschiedene solcher Übungen gemacht. Manchmal haben wir alle gleichzeitig etwas dargestellt, dann wieder in zweier Gruppen.

Bei einer Übung ging es darum ein Gespräch zu führen, und jeder von uns sollte immer mit dem Satz "Ja genau, weil ..." beginnen. So haben wir zum einen geprobt, Bezug zu unserem Mitspieler zu nehmen und zum anderen wurde uns bewusst, dass man "Ja" sagen muss. Andreas hat am Anfang des Workshops gesagt: "Das A und O auf der Bühne ist das Ja-Sagen." Man darf seine Mitspieler nicht blockieren oder abwürgen...

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