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4 | Von Jena in die Welt – der Botanische Garten und seine Vielfalt

Die bedeutsame Historie der Schiller-Stadt Jena dürfte den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 25. Lernstatt Demokratie bereits bewusst gewesen sein. Weniger bewusst war jedoch die geokulturelle Vielfalt, die sich den Besuchern des altehrwürdigen Botanischen Gartens im Herzen der Stadt erschließt.

Der zweitälteste Botanische Garten der Bundesrepublik Deutschland gehört zur Friedrich-Schiller-Universität Jena und besticht trotz seiner verhältnismäßig kleinen Fläche durch die botanische Vielfalt von ca. 12.000 verschiedenen Pflanzen, welche aus allen Teilen der Welt stammen.

Eine "kleine" Weltreise erwartete also an diesem sehr sonnig-warmen Nachmittag die Stadtspaziergängerinnen und -spaziergänger der Lernstatt Demokratie. Eine Mitarbeiterin des Botanischen Gartens begleitete unsere Gruppe während ihrer Erkundungstour und führte uns auf historische Wege. Zum einen forschten an dieser Stätte bereits weltberühmte Biologen, zum anderen ließen sich so historische Entdeckungen nacherleben.

So führte der Weg die Gruppe vorbei an Mahagoni-Bäumen und der Coffea arabica-Pflanze hin zu einem Kakaobaum. Unsere Führung erlebte hier einen kulinarischen Höhepunkt, als wir auf Kolumbus' Spuren wandernd echte Kakaobohnen probieren durften. Als "bittere" Überraschung erlebten unsere Teilnehmer den echten Kakao und lauschten den detaillierten Erzählungen unserer Führung bei tropischen Temperaturen in den großen Gewächshäusern des Botanischen Gartens. Die anschließende schokoladige Belohnung war allerdings Ansporn genug und so sah man unsere Spaziergänger fortwährend in kleinen Grüppchen durch die Tropen wandern oder tief versunken den Erläuterungen der kundigen Führerin lauschen.

Im Anschluss an die botanische Erkundung zeigte sich jedoch der eigentliche kulinarische Höhepunkt: im alten Gewächshaus des Botanischen Gartens konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr eigenes Kräutersalz traditionell herstellen. Sie konnten eine Vielzahl von verschiedenen Gewürzen nach alten Rezepten zu neuen Salzmischungen zusammenstellen. Dass das nicht einfach so von der Hand geht, merkten unsere Experten, als sie mit klassischen Pistill und Mörser das grobe Fleur de Sel und ihre eigene Kräuterkreation zerstießen. Erfahrung im Umgang mit dem Werkzeug und ein guter Geschmacksinn führten hier zu sehr besonderen Mischungen, die anschließend bei frischen Broten verköstigt werden konnten.

Besonders engagiert zeigten sich unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Umsetzung ihrer kreativen Ideen und so erfüllte schon bald ein würziger Kräuterduft den Raum, da fiel es so manchem nicht mehr leicht, die Arbeit für ein Gruppenfoto im Jenaer Sonnenschein zu unterbrechen. Auch der Aufbruch gestaltete sich als schwierig, denn nur schweren Herzens trennten sich unsere Gewürzmischer von ihrer Aufgabe, um zur IMAGINATA zurückzukehren.

Von der botanischen Vielfalt beeindruckt und von der feinen Welt der Gewürzdüfte verführt, verließen unsere begeisterten Teilnehmer den Botanischen Garten und machten sich um einige Erfahrungen reicher auf den Rückweg.

(Tim-Mathis Beutel, 18.06.2015, Jena)

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18.06.2015 (DI)

 
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