Direkt zum Inhalt springen

Demokratisch Handeln: Projekte aus Thüringen

Das Förderprogramm Demokratisch Handeln e.V. bietet in mehreren Bundesländern eine regionale Fachtagung an. Diese wird als "regionale Lernstatt" bezeichnet. Da das Förderprogramm Demokratisch Handeln bedauerlicherweise nicht jedes Projekt mit einer Einladung zur bundesweiten Lernstatt Demokratie auszeichnen kann, dennoch die Anerkennung für das geleistete Engagement aussprechen möchte, erhält jedes Projekt mit den regionalen Veranstaltungen die Chance, seine Arbeit und Engagement zu präsentieren und sich mit anderen Gruppen auszutauschen. Für alle ist die Veranstaltung eine Würdigung der politischen, demokratischen und am Gemeinwesen orientierten Arbeit.

Auch in diesem Jahr fanden sich am 14. und 15. März 2013 mehr als 100 Teilnehmer aus über 20 Thüringer Schulen zusammen, um an der regionalen Lernstatt Thüringen mitzuwirken. In dem ehemaligen Umspannwerk der IMAGINATA konnten Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke erweitert sowie Workshops besucht werden. Der Thüringer Regionalberater Thomas Thieme führte durch das zweitägige Programm. Ihm sei an dieser Stelle auch für die gute Vorbereitung und Organisation des Tagungsprogramms gedankt.

Schülerinnen und Schüler aller Klassen und Schulformen waren zu Gast und tauschten sich am ersten Tag in fünf Gruppen über ihre Projekte sowie damit verbundene Erfolge, aber auch Misserfolge aus. Unter der Begleitung der Demokratiepädagogikberater des Landes Thüringen stellten sich die Projekte in den Gruppen vor. Die Breite an Themen und Aktivitäten beeindruckte sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer. Es waren Projekte vertreten, die sich mit dem Nationalsozialismus und aktuellen Problemen der rechten Szene auseinandersetzen. Aus unterschiedlichen Blickpunkten wurden die vielfältigen Vorgehensweisen und Projektaspekte betrachtet, die Verlegung von Stolpersteinen sowie die Durchführung von Zeitzeugeninterviews sollen hier exemplarisch genannt werden. Auch umwelt- und kommunalpolitische Themen wurden vorgestellt, Beispiele dafür sind: der Erhalt eines regionalen Ökosystems, der Aufbau eines Kinderparlamentes und Spendeninitiativen für Länder der Dritten Welt.

Anschließend kamen alle Projekte in der Spielhalle in Form einer Ausstellung zusammen. So konnten sich die einzelnen Erfahrungsaustauschgruppen über die anderen Projekte, die nicht in der eigenen Gruppe waren, informieren und miteinander ins Gespräch kommen. Ergänzt wurde die Projektausstellung durch externe Partner des Förderprogramms. Zu Gast waren beispielsweise die Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen, das Thillm und die Landesschülervertretung sowie KoKont aus Jena. Für die Teilnehmerschaft waren die jeweiligen Infostände eine Bereicherung. Besonders für Projekte, die die Tagung bereits zum zweiten Mal erlebten, konnten neue Kontakte geknüpft werden. Außerdem war deutlich erkennbar und spannend zu sehen, wie sie ihre Arbeit kontinuierlich gesteigert und weiter entwickelt haben. In der abschließenden Feedbackrunde wurde deutlich, dass sich die Kinder und Jugendlichen inzwischen gut vernetzt haben.

Am zweiten Tag fanden sechs Workshops statt. Von Beatboxen über Klimawandel bis zur Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus gab es vielfältige Möglichkeiten, kreativ und aktiv zu werden sowie neue Ideen für die künftige Arbeit mitzunehmen. Abschluss der Veranstaltung war die feierliche Zertifikatsübergabe zur Teilnahme an der Veranstaltung. Alle Projektgruppen bekamen auch einen Kurzdarstellungsband, den das Förderprogramm jährlich heraus gibt. Alle Projekte, die sich beworben haben, sind darin mit einem zusammenfassenden Text, vorgestellt.

(Philip Hamdorf, Arila Feurich, Jena, 2013)

(11.10.2013, DI)

 
© Demokratisch Handeln | Impressum