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Bertini-Preis – Der Hamburger Preis für junge Menschen mit Zivilcourage

Am 27. Januar 2015 fand im Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg die Verleihung des Bertini-Preises statt. Dieser Preis wird an junge Hamburgerinnen und Hamburger verliehen, die sich für zivilgesellschaftliches Engagement einsetzen oder eingesetzt haben. Dies kann im Rahmen der Schule, aber auch darüber hinaus sein. Die Ausschreibung ist offen für Einzelteilnehmende oder Gruppen. Schon anhand dieser drei Kriterien wird sichtbar, dass den Bertini-Preis und das Förderprogramm Demokratisch Handeln einiges verbindet. Seit mehreren Jahren nehmen im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung die beim Hamburger Bertini-Preis eingereichten Beiträge auf Bundesebene deshalb zugleich auf bundesweiter Ebene auch an der Ausschreibung des Förderprogramms teil.

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Nach der Begrüßung durch die Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, Frau Isabella Vértes-Schütter und einer musikalischen Eröffnung durch das Jazz-Quartett Funky Fish, eröffnete der Staatsrat für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Jan Pörksen, mit einem Grußwort die Preisverleihung. Der Staatsrat machte darauf aufmerksam, dass die Ereignisse der letzten Wochen und Monate zeigen, dass die demokratischen Gesellschaften weiterhin engagierte Jugendliche benötigten, die Zivilcourage aufbrächten und sich für andere und die Demokratie einsetzten mit dem Ziel, andere anzuregen, es ihnen gleich zu tun.

Die anschließende Festrede von Aydan Özoguz, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, erinnerte an den Preismitgründer, Ralph Giordano. Frau Özoguz sprach persönliche Erfahrungen und Rückblicke auf ihre Biografie und Lebensgeschichte an – Fragen der Einwanderung und ihrer Folgen für Integration, aber auch Ausgrenzung. Darüber hinaus ermutigte sie die Preisträgerinnen und Preisträger, ihren Mut zu bewahren. Anhand der aktuellen Demonstrationen der Pegida-Bewegung sowie des Terroranschlages auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" zeigte die Ministerin einerseits die Brisanz demokratischer Grundwerte wie Meinungsfreiheit und Toleranz auf, zugleich aber andererseits auch die Notwendigkeit, sich dafür beständig einzusetzen.

Es folgte anschließend die Auszeichnung von acht Preisträgerprojekten, die anhand von Kurzfilmen, produziert vom NDR, vorgestellt wurden. Darüber hinaus übernimmt ein Jurymitglied des Bertini-Preises die Patenschaft für eine ausgezeichnete Projekte Gruppe.

Das Engagement der jungen Menschen war auch im Jahr 2014 breit gefächert und zielte auf thematisch Erinnerungen und Mahnungen an die Zeit des Nationalsozialismus, Einsatz gegen das Vergessen von Opfern rechter Gewalt in der Gegenwart sowie die Auseinandersetzung sowohl mit der eigenen als auch der Biografie und Kultur Anderer. In diesem Kontext spielten auch aktuelle Diskurse und Ereignisse über Flucht, Vertreibung, Wohnraum für Flüchtlinge und politisch oder religiös verfolgte Menschen eine zentrale Rolle.

Abschließend luden das Ernst-Deutsch-Theater und der Bertini-Preis e.V. zu einem Empfang im Foyer des Theaters ein. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten so die Möglichkeit einander kennenzulernen, miteinander die Auszeichnung gebührend zu feiern und den Tag mit interessanten Gesprächen ausklingen zu lassen.

(Jena, Arila Feurich)

(24.03.2015, DI)

 
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