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Stadtspaziergänge

Die Stadt Bremen kennzeichnet eine faszinierende Verbindung von geschichtsträchtiger Vergangenheit, kultureller Vielfalt sowie sozialer und ethnischer Breite und Buntheit, wie sie für eine moderne Großstadt und ein zugleich selbstständiges Bundesland (zusammen mit der Stadt Bremerhaven) kennzeichnend sind. Dabei ist der historische Blick immer auch ein Blick auf die Entwicklung der Moderne in all ihren Facetten: Das Erringen von bürgerlichen Markt- und Freiheitsrechten – sichtbar bereits im 13. Jahrhundert durch die Befreiung von bischöflicher Herrschaft, durch Hansebeitritt, den Marktplatz mit Roland und später dem bis heute berühmten Renaissance-Rathaus – gehört ebenso dazu wie die Präsenz jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in der Großstadt im 19. und 20. Jahrhundert, zugleich aber auch in deren Bedrohung und Vernichtung im Nationalsozialismus. Die wirtschaftliche Dynamik von globalem Wandel und der überregional bekannte Fußballclub SV Werder Bremen mit seinem ausgeprägten zivilgesellschaftlichen Engagement sind weitere Facetten der gastgebenden Stadt, die sich in unseren Führungen und Stadtspaziergängen widerspiegeln.

Auf Spurensuche jüdischen Lebens in der Neustadt           

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Die Neustadt war ein beliebtes Wohn- und Gewerbegebiet der jüdischen Bevölkerung. Dies änderte sich spätestens mit dem 9. November 1938, als Heinrich Rosenblum und Selma Zwienicki von SA-Männern hier ermordet wurden. Schon zuvor musste die Bamberger-Filiale im Buntentor schließen und Erich Freuthal verlor seine Lizenz als Kunsthändler. Den Spuren dieser und anderer jüdischer Neustädter folgt ein Gang durchs Buntentor und die alte Neustadt.

Die Schnoorführung: Enge Gassen - "Wüste Stätten" - Fromme Frauen

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Der Schnoor, ältestes Stadtviertel Bremens, ist einer der lebendigsten und faszinierendsten Orte der Stadt. Der Rundgang erzählt von den kargen Anfängen des Viertels, dem prächtigen Kloster der Franziskaner, den Schiffern und Handwerkern, die den Schnoor prägten, aber auch von der gelungenen Sanierung des Gängeviertels mit seinem dichten Nebeneinander von unterschiedlichsten Geschäften, Gastronomiebetrieben und kulturellen Aktivitäten. Lassen Sie sich von dieser besonderen Atmosphäre in diesem mittelalterlichen Ambiente inspirieren und nehmen Sie sich Zeit für eine kurze Atempause vom Alltag.

Die Welt in Bremen - auf der Spuren der Globalisierung

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Auf diesem Rundgang durch die Innenstadt und das vordere Ostertor wollen wir Bremens Rolle in einer globalisierten Welt kennenlernen. Spuren weltweiter Wirtschafts-, Kultur- und Umweltbeziehungen werden entdeckt sowie die Zusammenhänge und Verflechtungen näher untersucht: "Welchen Einfluss hat das Internet auf unser Leben?", "Wie beeinflusst unser (Einkaufs-)Verhalten die Welt um uns?", "Wie viel Welt steckt in den Dingen?" und "Was kann unser eigener Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung sein?". Diese und andere Fragen lassen sich in der Innenstadt konkretisieren, aufwerfen und laden uns zur Diskussion möglicher Antworten ein.

Wuseum: Fußball, Weser-Stadion und Antidiskriminierungs-AG

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WUSEUM ist das Museum des Sportvereins und Fußballclubs Werder Bremen. Es befindet sich in der Nordtribüne des Weserstadions und ist einer der beiden Schwerpunkte dieses Stadtspaziergangs. Das WUSEUM bietet einen umfassenden und spannenden Einblick in die Geschichte von Werder Bremen, seiner Fans und seiner Arena: Originaltrikots großer Spieler, Trophäen nationaler und internationaler
Erfolge, ein detailgetreues Modell des Stadions, und auch außergewöhnliche Exponate wie z.B. der "Werder-Trabi" machen den Besuch im WUSEUM zu einem Pflichttermin für jeden Fußballfan. Ein Blick in das Weserstadion ist Teil dieses Spaziergangs.

Fußball ist aber nicht nur ein Samstag-Nachmittags-Vergnügen, sondern hat auch Aspekte regionaler und lokaler Bindung, von Massensport und Kulturarbeit, in der Identifikation mit Verein und Gruppenleistung sowie Ausgrenzung von Gegnern, Minderheiten und Projektionen bisweilen eng beieinander liegen. So finden wir im Werder-Museum auch Ausstellungstafeln über die nationalsozialistische Geschichte des SV Werder Bremen und über seinen jüdischen Präsidenten Alfred Ries.

Deshalb wird hier auch die bedeutende Arbeit der Antidiskriminierungs-AG im Weser-Stadion vorgestellt, die von unterschiedlichen Fans und Fangruppen gegründet wurde. Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zum Antisemitismus im Fußball, die T-Shirt-Aktion "Weserstadion und sonst wo – kein Platz für Nazis", Begegnungsveranstaltungen, die Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt Bremen und viele andere Aspekte einer kontinuierlichen Arbeit für gegenseitigen Respekt, Menschlichkeit und Miteinander im Wettbewerb sind einige Stichworte einer bunten Palette an Aktivitäten. Der Spaziergang schließt mit einer Diskussion zum Wechselspiel von Fußball und Diskriminierung.

Das Bremer Rathaus und die "Nacht der Jugend"

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Das Rathaus und der Roland auf dem Marktplatz zu Bremen sind gemeinsam im Juli 2004 in die UN-Welterbeliste aufgenommen worden. Die UNESCO würdigt damit dieses Ensemble als ein "einzigartiges Zeugnis" für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und Marktrechten, wie diese sich im Laufe von Jahrhunderten in Europa herausformten. Das viel besuchte Bremer Rathaus wurde in den Jahren 1405 bis 1408 erbaut. Es ist das einzige europäische Rathaus des Spätmittelalters, das nie zerstört wurde. Seit seiner Errichtung wurde das Rathaus kontinuierlich instand gesetzt, es war und ist stets politischer Mittelpunkt der Stadt – bis heute: Wir sehen den Festsaal, die Güldenkammer, das Kaminzimmer, sehen uns die Hauptfassade an, den Roland und die Bronzestatue der "Bremer Stadtmusikanten" an der Westseite des Bremer Rathauses von Gerhard Marcks.

Gerade weil das Rathaus ein Bürgerhaus im besten Sinne des Wortes sein will, ist es auch der Ort der inzwischen traditionsreichen Bremer "Nacht der Jugend", die am 9.11.2010 bereits zum 13. Mal stattfinden wird. Die "Nacht der Jugend" erinnert an die Verbrechen des Nationalsozialismus und tritt für das Recht ein, anders zu sein! Sie findet jährlich zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht im November statt. Das traditionelle Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus will die "Nacht der Jugend" mit kulturellen, jugendspezifischen und sportlichen Beiträgen in eine neue Form bringen. Nur so können viele Jugendliche gewonnen werden, um über die menschenfeindliche Vergangenheit und die Konsequenzen daraus für die Gegenwart und die Zukunft nachzudenken. Zahlreiche Schulen und Schulprojekte demokratischen Handelns tragen zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung dieser Veranstaltung bei, die zudem von 2001 bis 2007 ein Modellprojekt des BLK-Programms "Demokratie lernen und leben" war. Die Führung leitet der Koordinator der "Nacht der Jugend" und Mitarbeiter der Senatskanzlei, Herr Dr. Helmut Hafner.

Tenever Präsentiert: Ein Stadtteilspaziergang

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Ein benachteiligtes Quartier, Armut, Kriminalität, Gewalt, Hochhäuser ... das ist das, was man über den Stadtteil Tenever im Bremer Osten immer wieder hört. Es gibt aber auch eine andere Perspektive: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Ost führen im Rahmen eines Projekts ortskundig durch Tenever und präsentieren ihre Sicht der Dinge! Da gibt es viele gute Gründe, stolz auf den Stadtteil zu sein! Zu berichten ist von neuen Wegen, anderen Perspektiven und einer Menge an sozialem Engagement. Ein lebendiges Quartier, das neugierig macht. Der GSO-Grundkurs Deutsch der Eingangsphase (Jahrgang 11) lädt herzlich ein zum einstündigen Stadtteilspaziergang ein. Los geht's vor dem Haupteingang der GSO.


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Update: 30.05.2011 (LR)

 
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