Ein Förderprogramm für Jugend und Schule
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Gleichgewicht ist selten konstant, wenn nur ein wenig Energie zugefügt oder weggenommen wird, gerät es ins Schwanken, man muss balancieren, man kann fallen. Dieses Phänomen kann man auch auf die Demokratie und Zwischenmenschlichkeit übertragen. Die Schülerinnen und Schüler haben in diesem Workshop mit Holz und Werkzeug ein Experiment gewagt: Den Bau eines temporären Karussells, um zu zeigen, wie sich Gleichgewicht und Drehbewegung zu einer Szene der Demokratie zusammenfügen lassen.
Die Konstruktionsaufgabe eines Karussells aus Holz wurde vom Workshop-Leitenden Kord Winter vorgegeben, doch die handwerkliche Umsetzung mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst überlegen und auftretende bauliche Fehler beheben. Auch haben sie selbst herausgefunden, wie sie das Karussell durch Menschenkraft zum Drehen bringen. So ist es nicht einfach möglich das Karussell anzuschieben und darauf zu hoffen, dass es sich weiterdreht und nicht aus Balance gerät, so wie man auch nicht darauf hoffen kann, dass Demokratie einfach funktioniert, ohne das für ihre Umsetzung Energie aufgewendet wird. Auf jedem Ende der 8 Holzbalken – je 2 mal 2 Balken wurden in der Mitte durch Auskerbungen zusammengefügt und aufeinandergesetzt – steht eine Person, diese hat wiederum einen Helfer, der sie an der Hand fasst und am Ende durch langsames Gehen die treibende Kraft der Karussellbewegung bedeutet. Die Schülerinnen und Schüler mussten die unterschiedlichen Körpergewichte durch zentrale oder äußere Positionierung so ausgleichen, dass das Holzkonstrukt waagerecht auf der Kugel liegt. Bei der Aufführung des Balanceaktes ist Achtsamkeit auf die Anderen und Disziplin der eigenen Bewegung erforderlich um das Experiment 'demokratisches Gleichgewicht' erfolgreich den anderen Gruppen zu zeigen.
Mia: "Als wir uns überlegt haben wie wir das Karussell zusammenbauen, gab es eigentlich keine Probleme, nur dann als eine Gruppe einen zu großen Teil rausgesägt hatte, mussten wir gemeinsam überlegen wie wir das Problem lösen. Anfangs war es ärgerlich, aber dann doch ganz cool, weil wir das Problem zusammen schnell lösen konnten."
Moderation: Kord Winter
(Laura von Hirschhausen, 19. Juni 2015, Jena)